Manche streunende Katzen sind misstrauisch gegenüber Menschen, andere wiederum sind so verzweifelt, dass sie keine andere Wahl haben, als bei ihnen Hilfe zu suchen.
Das war der Fall bei dieser bezaubernden grauen Katze namens Ladybug, die oft als „zu hässlich, um geliebt zu werden“ galt.
Nachdem sie ein Leben lang Einsamkeit und Entbehrungen ertragen musste, erreichte Ladybug ihre Belastungsgrenze und beschloss, menschliche Hilfe zu suchen. Sie sehnte sich danach, dass jemand sie bemerkte und ihr half, aber sie wurde immer wieder ignoriert.
Jedes Mal, wenn jemand aus den nahe gelegenen Gebäuden kam, näherte sie sich, nur um weggescheucht zu werden. Doch trotz der ständigen Zurückweisungen gab sie nie auf und verlor nie den Glauben an die Menschheit.
Nach vielen Misserfolgen hatte sie Glück, als sie zwei gutherzigen Mädchen begegnete, die sich weigerten, ein Auge auf sie zu werfen.
Obwohl Ladybug endlich Hilfe gefunden hatte, war ihr Zustand schrecklich. Sie war abgemagert und schmutzig, hatte eine geschwollene, vereiterte Nase und eine Beinverletzung.
Eine mitfühlende Frau erkannte den Ernst ihres Zustands und brachte sie zu einem Tierarzt, der sie professionell behandelte. Leider ergaben die Ergebnisse den Verdacht auf eine bösartige Erkrankung, sodass eine Operation notwendig wurde.
Das Gute daran ist, dass Ladybug sich als Kämpferin mit einem unverwüstlichen Geist erwiesen hat. Sie wurde operiert und ging als Siegerin hervor. Obwohl sie einen langen Weg der Genesung vor sich hatte, verbesserte sich ihr Gesamtzustand deutlich.
Später wurde sie entwurmt und erhielt weitere notwendige Medikamente, um ihren Gesundheitszustand zu verbessern. Trotz der raschen Besserung blieb Ladybug unter enger tierärztlicher Aufsicht.
Die weiteren Ergebnisse waren positiv und zeigten, dass alle ihre inneren Organe normal funktionierten. Allerdings war die Zahl ihrer weißen Blutkörperchen extrem hoch, was möglicherweise auf eine anhaltende Infektion zurückzuführen war.
Obwohl sie negativ auf Infektionskrankheiten getestet wurde, bestätigten die Biopsie-Ergebnisse das Vorhandensein von Kryptokokkose, einer Pilzinfektion, die wahrscheinlich durch Taubenkot übertragen wurde.
Unbeirrt setzte das Tierärzteteam seine engagierte Pflege fort, verabreichte Antimykotika und sorgte für eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung.
Langsam, aber sicher nahm Ladybugs Appetit zu, und sie begann, sich mehr für ihre Umgebung und ihre Pfleger zu interessieren.
Nicht nur ihr Gesundheitszustand verbesserte sich deutlich, sondern auch ihr allgemeines Erscheinungsbild und ihr liebenswerter Charakter kamen zum Vorschein.
Nach allem, was sie im Leben durchgemacht hatte, fand Ladybug endlich einen Menschen, der sie nicht wegstieß, sondern sie mit offenen Armen aufnahm.
Heute ist Ladybug ein glückliches und gesundes Kätzchen. Das verdankt sie den gutherzigen Menschen, die sie auf ihrem Weg unterstützt haben, insbesondere der Frau, die sich entschlossen hat, sie zu adoptieren und ihr das Leben zu geben, das sie schon immer verdient hat.